Unter Geodaten versteht man Informationen, die eine Zuordnung zu einer räumlichen Lage besitzen (Georeferenz). 90% aller Daten können einem Ort zugesprochen werden bzw. einen Raumbezug und sind somit Geodaten. Dabei kann die Lagedefinition durch direkten Raumbezug in Form von Koordinaten oder durch indirekten Bezug auf ein administratives Gebiet (Land, Stadt, Straße) erfolgen. Geodaten beschreiben also Objekte, die durch eine Position im Raum referenzierbar sind.
Die Informationen, aus denen Geodaten bestehen, lassen sich in Geometriedaten (Lage und Form der Objekte), Topologiedaten (gespeicherte räumliche Beziehungen), graphische Ausprägung (Signaturen, Beschriftungen) und Sachdaten (semantische Beschreibungen) unterteilen.
Geodaten sind überall zu finden - doch wie kann man Geodaten effizient nutzen?
Einzeln betrachtet haben Geodaten für moderne Anwendungsfälle eine geringe Bedeutung. Doch wenn die Fülle an Geodaten leicht über ihre dazugehörigen Metadaten aufzufinden sind und diese über standardisierte Webdienste visualisiert und kombiniert werden können, besteht erst die Möglichkeit, diese Informationen effektiv zu nutzten. In diesem Zusammenhang spricht man von einer Geodateninfrastruktur. Denn erst durch die Zusammenfassung mehrerer Daten mit Raumbezug werden Chancen zu neuen Interpretationen gegeben, die letztendlich u.a. der Raumentwicklung zu Gute kommen.
Die Geobasisdaten sind eine Teilmenge der Geodaten, mit denen die Topographie, die Grundstücke sowie die Gebäude interessen- bzw. anwenderneutral beschrieben werden. Im Wesentlichen werden die Geobasisdaten von der Vermessungs- und Katasterverwaltung als Grundlage für viele Anwendungen bereitgestellt. Die Geobasisdaten bestehen aus graphischen und beschreibenden Elementen sowie aus Bilddaten.
Im graphischen Bereich zählen insbesondere die Daten des amtlichen Liegenschaftsinformationssystems (ALKIS), des amtlichen topographisch-kartographischen Informationssystems (ATKIS), die Digitalen Gelände- und Höhenmodelle sowie die gescannten topographischen Kartenwerke zu den Kernelementen der Geobasisdaten.
Die beschreibenden Daten ergeben sich ebenfalls aus den Inhalten des amtlichen Liegenschaftsinformationssystems (ALKIS) und den Definitionen zu den Bezugssystemen mit den Grundlagennetzen, die u.a. im amtlichen Festpunktinformationssystem (AFIS) vorgehalten werden.
Zu den Bilddaten zählen vor allem Luftbildaufnahmen und die daraus abgeleiteten und entzerrten Orthophotos sowie die Aufnahmen von Satellitenbildern.
Geobasisdaten sind die Grundlage für Wertschöpfungsketten in Politik, Wirtschaft und Verwaltung sowie für Jedermann. Sie entfalten ihr volles Potential, wenn sie aktuell und online zur Verfügung gestellt werden können.
Geofachdaten sind Informationen, die in einer Fachdiziplin meistens aufgrund von Fachgesetzen erhoben und durch Raumbezug zu Geodaten "veredelt" werden. Häufige Anwendungsgebiete für Fachdaten sind Erhebungen von Verwaltungen z.B. in den Bereichen Umwelt, Statistik oder Planung.
Eines der Ziele beim Aufbau der rheinland-pfälzischen Geodateninfrastruktur ist die Vereinfachung bei der Verwendung und dem Austausch der vorliegenden Geofachdaten. Vielfach ergibt sich erst durch die Verknüpfung und Auswertung verschiedener Geofachdaten ein Mehrwert für den Anwender.
Hinsichtlich der Aktualität, Flexibilität und Leistungsfähigkeit der Daten werden deshalb an die Geodateninfrastruktur hohe Anforderungen gestellt. Dabei ist es notwendig dafür zu sorgen, dass die teilweise heterogenen Geofachdaten über standardisierte Schnittstellen zur Weiterverwendung in einheitliche Datenformate überführbar sind.
Metadaten sind Daten, die Informationen über andere Daten enthalten. Sie beschreiben u.a. Dokumente, Objekte oder Dienste und geben Aufschluss über deren Inhalt, Struktur und Form - Geodaten ohne Metadaten sind unauffindbar. Metadaten beinhalten verschiedenste Informationen: Wo liegen die Daten? Wie und wann wurden sie erzeugt? Was zeigt der Datensatz? Wie ist die räumliche Auflösung? Gerade aktuell für die INSPIRE-Richtlinie ist die Erfassung konformer Metadaten ein sehr wichtiges Thema, wobei das grundsätzliche Problem in der standardisierten Beschreibung der Metadaten liegt.
Metadaten dienen zum Finden entsprechender Informationsressourcen, was inbesondere in großen Datenmengen gegenüber einer Volltextrecherche wesentliche Vorteile hat. Ebenso helfen Metadaten, die eigentlichen Daten hinsichtlich des Datenaustausch, des Datentransfers und der Aktualität genauer beurteilen zu können.
Dies alles setzt für eine Interoperabilität jedoch einen gewissen Standardisierungsgrad und eine Maschinenlesbarkeit voraus, damit für unterschiedliche Systeme Daten ohne Informationsverlust im Sinne einer Interoperabilität austauschbar sind. Aus diesem Grund wurde in der ISO-Norm 19115 ein Datenmodell zur Modellierung von Geo-Metadaten entwickelt, mit dem die Möglichkeit besteht, dass Metadaten für Geoinformationen nach einem einheitlichen Standard zur Verfügung gestellt werden können. Die ISO-Norm 19119 wurde für Geodatendienste aufgesetzt und ist zu verwenden.
An das Geoportal.rlp sind zwei Metadatenkataloge angeschlossen