INSPIRE-Thema "Gesundheit und Sicherheit"/de

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Hinweis:

  • Analyse der Datenspezifikation zum INSPIRE-Thema „Gesundheit und Sicherheit“ (Human Health and Safety), Version 2.0 (DS HH, v. 2.0) basierend auf einer Interpretation und Übersetzung des Dokuments "D2.8.II/III.5 INSPIRE Data Specification on Human Health and Safety – Draft Guidelines" vom 14.06.2011
  • Trotz größter Sorgfalt bei der Analyse des Ausgangsdokuments sind die in dieser Analyse getätigten Aussagen rechtlich unverbindlich.
  • Verfasser: Joachim Ring, Zentrale Stelle GDI-RP/LVermGeo RP
  • Stand: 02.11.2011
  • Status: vorläufig

In Anhang III der INSPIRE-Richtline ist dieses Thema wie folgt definiert:

Geografische Verteilung verstärkt auftretender pathologischer Befunde (Allergien, Krebserkrankungen, Erkrankungen der Atemwege usw.), Informationen über Auswirkungen auf die Gesundheit (Biomarker, Rückgang der Fruchtbarkeit, Epidemien) oder auf das Wohlbefinden (Ermüdung, Stress usw.) der Menschen in unmittelbarem Zusammenhang mit der Umweltqualität (Luftverschmutzung, Chemikalien, Abbau der Ozonschicht, Lärm usw.) oder in mittelbarem Zusammenhang mit der Umweltqualität (Nahrung, genetisch veränderte Organismen usw.).

Zusammenfassung

Mehrere Komponenten wurden innerhalb dieser Thema-Beschreibung identifiziert, darunter:

  • Menschliche Gesundheitsdaten (Krankheiten, Vergiftungen, Verletzungen etc.)
  • Biomarker (messbare Produkte von Organismen, die als Indikatoren für Umweltbelastungen oder Krankheiten herangezogen werden.)
  • Daten des Gesundheitswesens und der Gesundheitsfürsorge
  • Gesundheitsfaktoren mit dem Fokus auf Umweltdaten

Während sich die Definition in der INSPIRE-Richtlinie auf die direkten oder indirekten Verbindungen zwischen Krankheiten und der Qualität der Umwelt bezieht, ist das Datenmodell in der Lage, alle Gesundheitsdaten aufzunehmen, wobei die Verknüpfung der spezifischen gesundheitlichen Probleme und der Umwelt die Entscheidung eines Benutzers ist.

Die Daten im Rahmen des Themas sind vor allem statistische Daten / Indizes auf unterschiedlichen räumlichen Ebenen, für die keine spezifischen räumlichen Objekte definiert wurden. Für die meisten Anwendungen werden die Daten mit Hilfe von räumlichen Objekten durch das Thema "Statistische Einheiten" (Statistical Units, SU) identifiziert. Für das Gesundheitswesen/die Gesundheitsfürsorge wird die Verwendung der räumlichen Objekte des Themas "Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste" (US) empfohlen. Ein allgemeines Modell für Umweltdaten, mit Relevanz für Gesundheits-Kennzahlen, (ENVHEALTH) steht ebenfalls zur Verfügung. Es werden keine neuen räumlichen Objekte bereitgestellt, und für die aggregierten Daten werden Statistische Einheiten (SU) wiederverwendet. Für originäre oder beobachtete Daten wird die Verwendung von Umwelt-Monitoring-Einrichtungen vorgeschlagen, alternativ kann der O&M Standard (Observations and Measurements) für thematische Umweltdaten genutzt werden. Die Vorgehensweise zur bestmöglichen Darstellung von Punktdaten steht noch zur Diskussion.

Dieses Thema stellt ein allgemeines generisches Datenmodell zur Verfügung, das über statistische Einheiten (wie im Thema Statistische Einheiten dargestellt) anwendbar und in den Mitgliedstaaten verfügbar ist. Es enthält hauptsächlich Daten, die mit statistischen Einheiten verbunden sind. Gesundheitsdaten und Biomarker haben keine direkten räumlichen Eigenschaften und benötigen Verknüpfungen zu den entsprechenden Merkmalen in den statistischen Einheiten, z.B. NUTS-Codes (Nomenclature of Territorial Units for Statistics) oder Gitter-Koordinaten.

Die folgenden Themen sind besonders wichtig in ihren Beziehungen zum Thema "Gesundheit und Sicherheit":

  • Statistische Einheiten (Statistical Units)
  • Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste (Utility and governmental services)

Andere Themen, die für die Analyse von möglichen Verbindungen hinsichtlich der Umweltqualität und der Sicherheit relevant sind:

  • Verteilung der Bevölkerung - Demografie (Population Distribution - Demography) da das Thema "Gesundheit und Sicherheit" hauptsächlich Aspekte des Gesundheitszustands von Individuen und Populationen anspricht.
  • Produktions- und Industrieanlagen (Production and industrial facilities),
  • Landwirtschaftliche Anlagen und Aquakulturanlagen (Agricultural and aquaculture facilities),
  • Gebiete mit naturbedingten Risiken (Natural risk zones),
  • Boden (Soil),
  • Meteorologische Bedingungen (Atmospheric conditions),
  • Meteorologisch-geografische Kennwerte (Meteorological geographical features).

Bereich

Das Dokument spezifiziert eine harmonisierte Datenspezifikation für das Geodatenthema "Gesundheit und Sicherheit" das im Anhang III der INSPIRE-Directive definiert ist.

Diese Datenspezifikation bietet die Grundlage für die Erarbeitung von Durchführungsbestimmungen gemäß Artikel 7 (1) der INSPIRE-Richtlinie [Richtlinie 2007/2/EG]. Die gesamte Datenspezifikation wird veröffentlicht als Leitlinie für die begleitende Umsetzung der Durchführungsbestimmungen.

Übersicht

Informelle Beschreibung

Das Thema "Gesundheit und Sicherheit" deckt ein breites Spektrum von Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme, sowie anderer Hinweise auf gesundheitliche Auswirkungen ab, die direkt oder indirekt mit der Qualität der Umwelt verknüpft werden können.

Gemäß der Definition wurden verschiedene Komponenten aus dem Bereich des Themas identifiziert:

  • Statistische Daten über Krankheiten, Vergiftungen, Verletzungen, etc., und Daten über den allgemeinen Gesundheitszustand in einer Population, wie z.B. subjektiv empfundene Gesundheit, Menschen mit gesundheitlichen Problemen, Raucher, etc.
  • Biomarker (messbare Produkte von Organismen, die als Indikatoren für Umweltbelastungen oder Krankheiten herangezogen werden können.)
  • Gesundheitsfaktoren (Bereich Umwelt und Soziales)
  • Gesundheitsfürsorge/Leistungsdaten - zum Beispiel über Leistungen, die von Krankenhäusern, Gesundheitspersonal etc. erbracht werden.

Das Thema "Gesundheit und Sicherheit" adressiert hauptsächlich auf die verschiedenen Aspekte des Gesundheitszustands von Individuen und Populationen und teilt in diesem Sinne viele Merkmale mit dem Thema "Verteilung der Bevölkerung - Demografie", das in der INSPIRE-Richtlinie wie folgt definiert ist:

"Geografische Verteilung der Bevölkerung, einschließlich Bevölkerungsmerkmalen und Tätigkeitsebenen, zusammengefasst nach Gitter, Region, Verwaltungseinheit oder sonstigen analytischen Einheiten."

Aus Sicht der Nutzer, können Merkmale der Bevölkerung, in relevanten räumlichen Einheiten, von entscheidender Bedeutung für die Analyse der menschlichen Gesundheit sein.

Für das Thema "Gesundheit und Sicherheit" wurden keine spezifischen räumlichen Objekte definiert, da die Daten im Themenbereich in erster Linie Daten/Indizes auf unterschiedlichen räumlichen Einheiten ausdrücken. In den meisten Anwendungen werden die gemeldeten Daten mit Hilfe räumlicher Objekte, hauptsächlich aus dem Thema "Statistische Einheiten" identifiziert. Für Daten des Gesundheitswesens/der Gesundheitsfürsorge werden räumliche Objekte des Themas "Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste" verwendet.

Je nach Einzelfall, werden Gesundheitsdaten auf unterschiedlichen räumlichen und zeitlichen Skalen, sowie in Bezug auf die Verteilung der Bevölkerung bei verschiedenen analytischen Einheiten benötigt.

In Bezug auf die statistischen Gesundheitsdaten wird eine extern verwaltete Code-Liste verwendet, die sogenannte "Internationale statistische Klassifikation der Krankheiten und verwandter Gesundheitsprobleme (International Statistical Classifcation of Diseases and Related Health Problems 10th Revision" (ICD-10)). Der ICD ist die internationale Norm zur Berichterstattung und Kategorisierung von Erkrankungen, gesundheitszusammenhängender Bedingungen und äußeren Ursachen von Krankheiten und Verletzungen. Er wird genutzt, um Gesundheitsinformationen zur Sterblichkeitsrate und Krankheitshäufigkeit von Bevölkerungsgruppen (Mortalität und Morbidität) zu erhalten. Außerdem wird er als Standard-Diagnose- lassifizierung verwendet, für epidemiologische Zwecke, das Gesundheitsmanagement und klinische Aufgaben.

Quantitative Daten über Krankheiten, Verletzungen und Unfälle kommen aus verschiedenen Quellen. Die Nutzer von Statistiken über Gesundheitsdaten haben hinsichtlich der regionalen Ebene Zugriff auf die Eurostat-Datenbanken. Eurostat sammelt Daten basierend auf Todesursachen (Causes of Death COD) nach Geschlecht, Alter und NUTS2-Regionen. Die Todesursachen werden durch die 65 Fälle der "European shortlist" auf Grundlage der ICD klassifiziert. COD-Daten beruhen auf der Auswertung von Totenscheinen, deren Ausstellung in allen Mitgliedstaaten verpflichtend ist. COD-Daten beziehen sich auf die zugrunde liegende Ursache, welche "die Krankheit oder Verletzung, die das Ereignis, das direkt zum Tode führte, eingeleitet hat oder die Umstände des Unfalls oder der Gewalteinwirkung, die die tödlichen Verletzungen hervorgerufen haben" (WHO World Health Organization).

Die Daten über das Auftreten und die Häufigkeit von Krankheiten sind auf europäischer Ebene nur für die Krebserkrankungen verfügbar. Statistiken über Gesundheitsdaten auf nationaler oder subnationaler Ebene können mehr Daten anbieten, obwohl die Verfügbarkeit von Land zu Land unterschiedlich sein kann.

Krankheiten, Verletzungen, und Unfalldaten können als rohe Zahlen gruppiert nach Geschlecht und Alter ausgedrückt werden (wie Vorkommen, Vorherrschen und Sterblichkeitsziffern). Für bestimmte Zwecke können die Daten auch durch andere Faktoren gruppiert werden (wie soziale, wirtschaftliche oder ethnische Aspekte). Allgemeine Gesundheitsdaten wie subjektiv empfundene Gesundheit, Menschen mit gesundheitlichen Problemen, Raucher etc., können ausgedrückt werden als Rohdaten oder als Prozentwert und werden gruppiert durch Geschlecht und Alter sowie durch andere Faktoren wie z.B. Ausbildung, Beschäftigung, Einkommen, Leben in städtischen oder ländlichen Gebieten.

Daten zum allgemeinen Gesundheitszustand können nicht-invasive oder invasive Werte enthalten wie Gewicht, Größe, Konzentration einiger Parameter in Blut, Urin, oder in anderem biologischen Material. Dies können z.B. sein: Body-Mass-Index (BMI), die Konzentration von Cholesterin im Blut, die Konzentration des Hämoglobins im Blut, oder die Konzentration von verschiedenen exogenen chemischen Substanzen im menschlichen Körper (Biomarker der Exposition). Diese Daten können ausgedrückt werden als mittlere Konzentration, Perzentile, Anteil der Personen mit Konzentrationen oberhalb oder unterhalb, Anteile der Personen mit nicht nachweisbaren Mengen getesteter Parameter (unter der Nachweisgrenze, LOD), etc. Für Biomarker werden Informationen über die gemessenen chemischen Werte benötigt (z. B. Cadmium, Quecksilber, Cotinin) oder deren Metaboliten (Zwischenprodukte in einem meist biochemischen Stoffwechsel).

Bemühungen zur Harmonisierung von Biomonitoring-Protokollen, um die Vergleichbarkeit der Biomarker- essungen in Europa zu erhöhen, laufen innerhalb der COPHES (FP 7) und DEMOCOPHES (Life +)-Projekte. (CHOPES = COnsortium to Perform Human Biomonitoring on a European Scale). Ähnliche Harmonisierungsbestrebungen sind derzeit für die Gesundheitserhebungen (European Health Examination Survey Projekt EHES) und Lebensmittelüberwachung (EFSA EUMenu) im Gange, jedoch ist es schwierig, die Verfügbarkeit dieser Daten anzugeben.

Das Thema "Gesundheit und Sicherheit" bietet ein generisches Datenmodell, das nicht nur auf der regionalen Ebene gilt und durch Eurostat-Datenbanken zur Verfügung gestellt wird und über das Thema "Statistische Einheiten" in den Mitgliedsstaaten erreichbar ist. Die Attribute beziehen sich vor allem auf statistische Einheiten. Gesundheitsdaten und Biomarker haben keinen direkten räumlichen Bezug und müssen über die Verwendung von statistischen Einheiten (z.B. NUTS-Codes oder Gitterkoordinaten) verknüpft werden.

Einige statistische Daten für das Gesundheitswesen kommen von verschiedenen Quellen. Eurostat bietet Daten auf regionaler Ebene (NUTS 2) z.B. Krankenhausprofile, Krankenhausbetten, relevante andere Gesundheitseinrichtungen, Diagnose, Dauer des Aufenthalts im Krankenhaus, Krebsvorsorge, etc., sowie Daten über die im Gesundheitswesen beschäftigten Ärzte, Zahnärzte und Krankenpflegepersonal.

Dienste des Gesundheitswesens/der Gesundheitspflege sind nicht im Datenmodell enthalten. Um diese darzustellen, kann das Datenmodell des Themas "Utility and governmental services" (Versorgungswirtschaft und staatliche Dienste) verwendet werden, vor allem die Funktion "Governmental Service", die vom Typ service (ServiceType"-Attribut) klassifiziert ist. "ServiceType" muss auf Werte eingestellt werden, die vorgesehen sind für die Gesundheitsfürsorge/das Gesundheitswesen und die Typen "occupancyType" und "resourceType" verwendet, um die Daten (z.B. Anzahl der Betten, Anzahl der Ärzte) zu beschreiben.

Direkte oder indirekte Verweise von Gesundheitsthemen zur Qualität der Umwelt wurden wie in der INSPIRE- Directive beschrieben, gründlich untersucht und basieren auf der Analyse der relevanten Dokumente und Forschungsprojekte über die Beziehung zwischen der Umwelt und Krankheiten. Es wurde vereinbart, dass im Datenmodell des Themas alle Gesundheitsdaten aufgenommen werden sollen, während die Verknüpfung von spezifischen Gesundheitsaspekten und der Umwelt nutzerseitig festgelegt wird.

Umweltdaten, die in Zusammenhang von direkten oder indirekten Verweisen zur menschlichen Gesundheit zu betrachten sind, werden als "envhealth determinants" im Sinne dieser Datenspezifikation bezeichnet. Aus Sicht des Themas müssen die Informationen über die Qualität der Umwelt mit entsprechenden Modellierungswerkzeugen (Umwelt-Modellierung, physiologisch oder toxikologisch basierte Modellierung, etc.) verarbeitet werden, um Umweltdaten in gefährdungs- und gesundheitsbeinflussende Einschätzungen zu überführen.

Aufgrund der Komplexität zwischen der Umwelt und den menschlichen Gesundheitszuständen sowie der Herausforderung in der Analyse dieser Beziehung, wurde die Frage der Einbeziehung als punktbezogener (roher) oder aggregierter Umweltdaten (inklusive einfacher Modellierung der Daten) eingehend erörtert. Wenn auf Punktdarstellung referenziert wird, dann wird die Datenaggregation als Teil des analytischen Prozesses von einem Benutzer festgelegt, wogegen bei aggregierten Daten die Notwendigkeit besteht, den Prozess der Datenaggregation zu überprüfen (Methoden, Modelle, etc.), um sicherzustellen, dass dies im Einklang steht mit der Art und Weise wie menschliche Gesundheitsdaten aggregiert und dargestellt werden.

Das Datenmodell enthält ein Modul, um Bestimmungsgrößen der Umwelt und der Gesundheit (envhealth determinants) zu adressieren. Es bietet die Möglichkeit, über die Verknüpfung mit dem Datenmodell "Statistische Einheiten" (Statistcal Units), aggregierte Daten zu beziehen. Ebenso besteht eine Verbindung zum Datenmodell "Umweltüberwachung" (Environmental monitoring facilities) zur Darstellung von Punkt-Messwerten. Ein weiterer Weg zur Darstellung von Punkt-Rohdaten ist die Verwendung des O&M-Standards (Observations and Measurements) als Zugangspunkt für thematische Umweltdaten. Die Machbarkeit eines geeigneten Ansatzes zur Darstellung von Punktdaten wird auch von den weiteren Entwicklungen in den anderen Datenmodellen abhängen.

Im Rahmen der Beziehungen zwischen der menschlichen Gesundheit und der Qualität der Umwelt fließen z.B. folgende Umweltbedingungen ein: Luftqualität, die Luftqualität in Innenräumen, Wasserqualität (Trink-, Bad), Chemikalien (aus verschiedenen Quellen), Pollen, Radon, Lärm und andere physikalische Faktoren. Die INSPIRE-Directive schließt auch gentechnisch veränderte Organismen (GMO genetically modified organism) mit ein. Einige quantitative Daten bezüglich der Qualität von Umweltbestandteilen z.B. Luftqualität, Lärm, Badegewässer, die Qualität des Trinkwassers sind über thematische Umweltschutzvorschriften und Berichtspflichten zugänglich.

  • Luftqualität (Richtlinie 2008/50/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 21. Mai 2008 über Luftqualität und saubere Luft für Europa)
  • Lärm (Richtlinie 2002/49/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 25. Juni 2002 über die Bewertung und Bekämpfung von Umgebungslärm)
  • Wasserqualität (Trinkwasser, Badegewässer, Oberflächengewässer, Grundwasser) (Richtlinie 98/83/EG des Rates 3. November 1998 über die Qualität von Wasser für den menschlichen Verzehr; Richtlinie 2000/60/EG des Europäischen Parlaments und des Rates zur Schaffung eines Rahmens für die Maßnahmen der Gemeinschaft im Bereich der Wasserpolitik, die Richtlinie 2008/105/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Dezember 2008 über Umweltqualitätsnormen im Bereich der Wasserpolitik)
  • Für andere ökologische interessante Daten wie Pollen, die Kontamination von Böden, gentechnisch veränderte Organismen, die Luftqualität in Innenräumen und Strahlung (UV-, elektromagnetische, Radon), sind die verfügbaren Daten begrenzt und heterogener.
  • Luftqualität in Innenräumen (nach WHO-Richtlinien; freiwillige Berichterstattung)
  • Pollen (Freiwillige Meldung).

Gentechnisch veränderte Organismen (GMO) sind im Thema "Gesundheit und Sicherheit" in der INSPIRE- ichtlinie festgelegt. Wenn für die Kultivierung autorisierte GMO's in der EU angebaut werden, sind geografische Daten verfügbar, um Maßnahmen zu sichern, die mit der Koexistenz zwischen der GMO-Kultivierung und herkömmlicher und/oder organischer Landwirtschaft verbunden sind. Im Gegensatz sind kaum irgendwelche Daten in Bezug auf die Aussetzung von GMO's in Lebensmitteln verfügbar. Obwohl Überwachungspläne für gentechnisch veränderte Lebensmittel und Futtermittel bestehen, stellen sie keinen geeigneten Datensatz zur Verfügung. Solche Informationen sind von zentraler Bedeutung für die Beurteilung der möglichen Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit. Während es Informationsabläufe für Umwelteinflüsse gibt, existieren kaum geografische und/oder räumliche Datensätze für die Quantifizierung oder Qualifizierung von Belastungen durch gentechnisch veränderte Lebensmittel. Sicherheitsaspekte, die im Titel dieses Themas in der INSPIRE-Direktive angegeben sind, werden im Datenmodell nicht ausführlich widergespiegelt. Menschliche Gesundheitsdaten werden im Datenmodell betrachtet; jedoch sind Gegebenheiten, die von Relevanz für die menschliche Sicherheit sind, wie sie mit natürlichen und/oder technologischen Gefahren verbunden sind, mit den jeweiligen Datenspezifikationen anderer Themen verbunden, zum Beispiel "Produktions- und Industrieanlagen", "Landwirtschaftliche Anlagen und Aquakulturanlagen", "Gebiete mit naturbedingten Risiken", "Atmosphärische Bedingungen" und "meteorologische geografische Kennwerte".

Konsistenz zwischen räumlichen Datensätzen

Es gibt keine besonderen Anforderungen.

Identifikatoren

Es gibt keine besonderen Anforderungen.

Modellierung der Objekt-Referenzen

Die INSPIRE-Richtlinie fördert die Wiederverwendung von Informationen. Die Objektreferenzierung wurde entwickelt, um dieses Ziel zu unterstützen, wobei ein vorhandenes Objekt (z.B. Umweltüberwachungseinrichtungen im Thema Umweltüberwachung) durch andere Objekte (EnvHealthDeterminantObservation) verwendet werden kann, welche von unterschiedlichen Organisationen zusammengetragen oder gepflegt werden. Solche Objekte erben i.d.R. die Geometrie des zugrunde liegenden referenzierten Objekts.

Zeitliche Darstellung

Das Anwendungsschema verwendet die abgeleiteten Attribute "beginLifespanObject" und "endLifespanObject" um die Lebensdauer eines räumlichen Objekts zu erfassen. Das Attribut "beginLifespanVersion" gibt das Datum und die Uhrzeit an, zu der diese Version des Geo-Objektes in den räumlichen Datensatz eingefügt oder geändert wurde. Das Attribut "endLifespanVersion" gibt das Datum und die Uhrzeit, zu der diese Version des Geo-Objektes innerhalb des räumlichen Datensatzes ersetzt oder ungültig wurde.

Zusammenfassung der räumlichen Objektarten

Objektart Definition
Biomarker Ein Biomarker ist die Konzentration einer Chemikalie, deren Metaboliten(Stoffwechselprodukte) oder das Produkt einer Wechselwirkung zwischen einer Chemikalie und einigen Zielmolekülen oder Zellen, die in einem Bereich eines Organismus gemessen wird.
ObservedSoilProfile Die Darstellung eines Bodenprofils an einem bestimmten Ort, dessen Beschreibung auf Beobachtungen in einer Grube oder einem Bohrloch basieren.

Zusammenfassung Datenmodell

Applikationsschema "Human Health and Safety"

Beschreibung

Die vier Komponenten im Rahmen des "Human Health and Safety"-Thema wurden in drei Unterthemen organisiert. Das erste Unterthema wird in den Paketen "HealthStatisticalDataCore" und "HealthStatisticalDataFull" modelliert, die jeweils eine abstrakte Definition des Datentyps "HealthStatisticalData" beinhalten und alle Subtypen einschließen, die statistische Daten über Krankheiten und die in Verbindung stehenden Gesundheitsprobleme und Biomarker beschreiben. Das "EnvHealthDeterminant"-Paket umfasst Elemente im Zusammenhang mit Umweltdaten, die für die menschliche Gesundheit relevant sind. Für die Daten der spezifischen Gesundheitsfürsorge/das Gesundheitswesen wurde kein Model definiert, da diese durch den Feature-Typ "GovernmentalService" des INSPIRE-Themas "Utility and governmental services" abgedeckt sind.

Es wurden keine spezifischen räumlichen Objekte identifiziert, da die Daten des Themas "Gesundheit und Sicherheit" vor allem statistische Werte/Indizes sind, die den in anderen Themen definierten räumlichen Objekten beigefügt werden. Aktuell sind alle Klassen definiert im "HealthStatisticalDataFull"-Paket, darzustellende Daten werden einer statistischen Einheit zugeordnet (im Rahmen des Themas Statistische Einheiten). Die im Paket "EnvHealthDeterminant" aggregierten Daten sind verbunden mit statistischen Einheiten, und Primärdaten/Punktmessungen werden mit den Umweltüberwachungseinrichtungen, die im Datenmodel des Themas Umweltüberwachung (Environmental monitoring facilities) beschrieben sind, gekoppelt. Es werden Objektverweise auf die räumlichen Objekte, die in den Themen "Statistische Einheiten" und "Umweltüberwachung" verwendet werden, gemäß der INSPIRE-Philosophie des Verzichts auf redundante Datenhaltung vorgenommen. Deshalb sind alle Arten von gesundheitsstatistischen Daten sowie aggregierte Daten über die gesundheitsbestimmenden Faktoren verknüpft mit einer "StatisticalUnit", wie sie in der Datenspezifikation des Themas "Statistische Einheiten" definiert ist, während der Zugang zu den primären Daten beschrieben wird als Subtypisierung des Feature-Typs "EnvironmentalMonitoringFacility", der vom Thema "Umweltüberwachung" zur Verfügung gestellt wird.

Konsistenz zwischen räumlichen Datensätzen

Es gibt keine besonderen Anforderungen.

Identifikatoren

Es gibt keine besonderen Anforderungen.

Modellierung der Objekt-Referenzen

Die INSPIRE-Richtlinie fördert die Wiederverwendung von Informationen. Die Objektreferenzierung wurde entwickelt, um dieses Ziel zu unterstützen, wobei ein vorhandenes Objekt (z.B. Umweltüberwachungseinrichtungen im Thema Umweltüberwachung) durch andere Objekte (EnvHealthDeterminantObservation) verwendet werden kann, welche von unterschiedlichen Organisationen zusammengetragen oder gepflegt werden. Solche Objekte erben i.d.R. die Geometrie des zugrunde liegenden referenzierten Objekts.

Zeitliche Darstellung

Das Anwendungsschema verwendet die abgeleiteten Attribute "beginLifespanObject" und "endLifespanObject" um die Lebensdauer eines räumlichen Objekts zu erfassen. Das Attribut "beginLifespanVersion" gibt das Datum und die Uhrzeit an, zu der diese Version des Geo-Objektes in den räumlichen Datensatz eingefügt oder geändert wurde. Das Attribut "endLifespanVersion" gibt das Datum und die Uhrzeit, zu der diese Version des Geo-Objektes innerhalb des räumlichen Datensatzes ersetzt oder ungültig wurde.

Zusammenfassung der räumlichen Objektarten

Objektart Definition
Biomarker Ein Biomarker ist die Konzentration einer Chemikalie, deren Metaboliten (Stoffwechselprodukte) oder das Produkt einer Wechselwirkung zwischen einer Chemikalie und einigen Zielmolekülen oder Zellen, die in einem Bereich eines Organismus gemessen wird.
Disease Alle Kategorien von Krankheiten, gesundheitszusammenhängenden Bedingungen und äußeren Ursachen der Krankheiten und Verletzungen, wie sie in der "Internationalen statistischen Klassifikation von Krankheiten und zusammenhängenden Gesundheitsproblemen, 10. Revision" (ICD-10) eingestuft sind. Aus praktischen Gründen wird eine kurzfristige "Krankheit" in einem Datenmodell verwendet, um alle durch diese Definition bedeckten Bedingungen zu kennzeichnen.
Env Health Determinant Observation Rohe Punktdaten zu einen gemessenen Umweltteiltyp (zum Beispiel PM10-Konzentration gemessen in einer Luftmessstation).
Env Health Determinant Statistical Daten über bestimmte Umweltteiltypen, die über statistische Einheiten zusammengefasst werden; inklusive gemessener und modellierter Daten.
General Health Statistics Zahlen über Aspekte der Gesundheit bezogen auf eine Bevölkerung oder ein Gebiet. Für die Zwecke dieses Datenmodells schließen die allgemeinen Gesundheitsdaten Themen wie Selbsteinschätzung der Gesundheit, demografische Verteilung der verschiedenen gesundheitlichen Probleme, Raucher, etc., als nackte Zahlen, Preise oder Prozentwerte, strukturiert nach Geschlecht, Alter und/oder sozio-ökonomischen, kulturellen, ethnischen oder anderen Faktoren, mit ein.
Health Services Statistic Gesundheitsfürsorge/Dienstleistungen - statistische Daten auf NUTS 1-, NUTS 2- und kommunaler Ebene.
Health Statistical Data Umfasst eine Reihe von menschlichen gesundheitsbezogenen Daten über aufgezeichnete Krankheiten und damit verwandten Gesundheitsproblemen (nach international anerkannten Codelisten, wie ICD-10). Ausgedrückt wird dies als:
  • Morbidität (Krankheitshäufigkeit) und Mortalität (Sterblichkeit),
  • Daten des allgemeinen Gesundheitszustandes (BMI (Body-Mass-Index))
  • selbst wahrgenommene Gesundheit
  • Daten über die Gesundheitsversorgung (Gesundheitsausgaben, Tagesfälle, etc.)
  • Daten zu Biomarkern.

Dies sind statistische Indizes, zusammengefasst in unterschiedlichen statistischen Einheiten, gesammelt und veröffentlicht in verschiedenen Bevölkerungsgruppen. Die Einbeziehung von menschlichen Biomonitoring-Daten bietet die Möglichkeit, potenzielle direkte oder indirekte Verbindungen zwischen der menschlichen Gesundheit und der Umwelt zu erkunden.

Links

Data Specification Human Health and Safety Version 2.0 (englisch)

Extrakt der GDI-Südhessen